Wahnsinn: Julia Garbe parierte 6 von 6 Siebenmetern.Die Bilanz der Landesliga-Handballerinnen von der HSG Nienburg ist um einen Kantersieg reicher. Im Spitzenspiel, das keines war, bügelten Nele Thomas & Co. den vormaligen Tabellenführer SV Garßen-Celle in der Liebenauer St. Laurentius-Halle mit 24:12 ab. Die Gäste hatten dabei von Beginn an nicht den Hauch einer Chance, lagen zur Halbzeit bereits aussichtslos mit 5:16 hinten und mussten den Nienburgerinnen nach 60 Minuten die Spitzenposition in der Lüneburg-Staffel überlassen. Dort thronen die Rot-Schwarzen vom Trainerteam Christian Koop/Michael Ender nun mit sechs Siegen aus sechs Spielen (12:0 Punkte) und einem sagenhaften Torverhältnis von 206:98.
Die Nienburgerinnen begannen gewohnt schnell und stark im Angriff und lagen schnell durch die Tore von Carla Clasen, Paula Clasen, Johanna Block und Sara Wiechert mit 4:0 vorn. Erst in der siebten Minute erlaubten sie Garßen-Celle auch den ersten Treffer auf die Anzeigetafel zu bringen. Auch die weitere Geschichte bis zur Pause ist schnell erzählt: Die HSG-Frauen packten hinten beherzt zu und trafen vorne nach belieben. Wenn doch mal ein Ball an der massiven Nienburger Verteidigung vorbei kam, war Torfrau Julia Garbe zur Stelle (siehe Extratext).
Die Gäste durften froh sein, dass sie zur Pause nur mit 5:16 zurücklagen. „Viel besser konnten wir das in der ersten Hälfte nicht machen. Das war richtig stark“, sagte ein sichtlich zufriedener Michael Ender nach Spielschluss im HARKE-Gespräch. Ender stand am Sonnabend allein in der Verantwortung, da Trainerpartner Christian Koop am vergangenen Montag zum zweiten Mal Vater geworden ist. „Crätze kümmert sich um seine drei Mädels zu Hause. Er soll das genießen, aber ich denke, er war über die Zwischenstände informiert“, grinste Ender.
Nach dem Seitenwechsel war der Spannungsbogen nicht mehr allzu hoch. Die Nienburgerinnen nahmen den Fuß etwas vom Gas, wechselten munter durch und fuhren am Ende einen weiteren souveränen 24:12-Kantersieg ein. Ender abschließend: „Garßen-Celle hat in der zweiten Hälfte besser verteidigt. In der Abwehr haben wir diesmal unsere Spannung gehalten, im Angriff haben wir allerdings ein bisschen nachgelassen. Da mache ich den Mädels bei solchen Spielständen aber keinen Vorwurf, das ist nicht immer ganz einfach. Die Leistungen sind im Moment von allen Spielerinnen überragend.“
HSG Nienburg: Ottens, Garbe 6 geh. 7m - P. Clasen 3/2, L. Clasen, Thomas 1, Schulz 2, C. Clasen 1, Grabisch 3, Schröder, Wiechert 7/2, Block 6, Meier, Böhlke 1, Abelmann.
Julia Garbe hält sensationell sechs von sechs Siebenmetern
An ihr war am Sonnabend im Spitzenspiel gegen den SV Garßen-Celle fast kein Vorbeikommen. Nienburgs Torfrau Julia Garbe erlaubte den Gästen in der ersten Hälfte nur fünf Tore und hielt dabei vier von vier Siebenmeter. In der zweiten Hälfte machte sie für HSG-Torfrau Katharina Ottens Platz, doch für zwei weitere Siebenmeter kehrte die 17-Jährige noch zweimal auf die Platte zurück und auch diese beiden Würfe der Gäste fanden nicht den Weg ins Tor. Garbe parierte somit sechs von sechs Siebenmetern!
„Das ist mir noch nie passiert“, strahlte Garbe nach dem Spiel etwas verlegen im HARKE-Gespräch. Langweilig wurde ihr jedoch nicht: „Man muss immer konzentriert bleiben und ich freue mich über jeden Ball, den ich halte und somit meiner Mannschaft helfe.“ HSG-Trainer Michael Ender fand nach Spielschluss ebenfalls nur lobende Worte für die Leistungen seiner Torfrauen: „Julia macht das überragend, aber auch Katharina hat nur sieben Treffer kassiert. Das ist richtig stark. Wenn unsere Abwehr so konzentriert agiert, ist es für die Torhüterinnen noch ein wenig leichter zu glänzen. Eine grandiose Teamleistung.“
Quelle: Die Harke vom 11.11.2019; Nußbaum