Nele Thomas wusste bei der Niederlage ihres Teams zu überzeugen und erzielte 7 blitzsaubere Tore.Hoffnungslos untergegangen? – Nein. Am Sieg geschnuppert? – Nein. Für die Handballerinnen der HSG Nienburg endete das erste Oberliga-Heimspiel am Samstag gegen den TuS Jahn Hollenstedt mit einer 25:35 (11:11)-Niederlage, die summa summarum so auch in Ordnung ging.
Die Gastgeberinnen boten dem Vorjahres-Tabellenvierten lange Paroli, doch in der entscheidenden Schlussphase ging ihnen dann langsam die Durchschlagskraft verloren.
Doch zunächst bewies das Team vom HSG-Trainerduo Michael Ender und Christian Koop, dass sie nicht zu Unrecht aufgestiegen sind. Das schnelle 2:0 durch Hollenstedts Sandra Nickel drehten die Rot-Schwarzen im Handumdrehen in eine 3:2-Führung. Hätte in einigen Szenen die Nienburger Abwehr ihren Gegnerinnen weniger Luft gewährt, hätten sich Carina Wolf & Co. auch etwas absetzen können. So blieb es zur Pause eine enge Kiste: 11:11.
Nach dem Seitenwechsel funktionierte auch das schnelle Umschaltspiel der Nienburgerinnen zunächst blendend. Vor allem Nele Thomas witterte ein ums andere Mal ihre Chance und flitzte allen Gegnerinnen davon. Mit sieben Treffern war sie zudem die erfolgreichste HSG-Torschützin an diesem Nachmittag. In der 41. Minute brachte die Außenspielerin ihr Team ein erneutes Mal in Front, verwandelte zum 18:17 für die Weserstädterinnen – es sollte jedoch der letzte Vorsprung an diesem Abend sein.
Die Crunchtime gehörte den Routiniers aus Hollenstedt, die die Nienburgerinnen für jeden noch so kleinen Fehler bitterböse bestraften. Ein ungenauer Pass im Angriffsspiel – schon konterte der TuS und vollstreckte eiskalt. Und sobald sich ein winziger letzter Funken Hoffnung im Nienburger Lager entzündete, wurde er mit dem nächsten Treffer der Gäste direkt erstickt. Da halfen auch die zahlreichen Glanzparaden von HSG-Keeperin Julia Garbe nicht mehr weiter.
Erst stellte der Jahn auf 20:18, dann auf 22:19, schließlich auf 25:21 – der Vorsprung wuchs und wuchs. „Uns fehlte in dieser Phase einfach der entscheidende Punch, die Durchschlagskraft“, stellten die beiden Coaches nach Abpfiff ernüchternd fest. „Die Mädels haben in manchen wichtigen Szenen leider nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir haben uns aber im Vergleich zum Auftaktspiel vergangene Woche deutlich verbessert“, meint Koop. Ender ergänzt: „Besonders die erste Hälfte hat mir gut gefallen, danach verlieren wir leider den Roten Faden und machen auch zu viele technische Fehler.“
HSG Nienburg: Garbe 2 geh. 7m, Ottens – P. Clasen 4/2, Nguyen, Thomas 7, C. Clasen 3, Grabisch 3, Wiechert 2, Wolf 4, Hasenbeck, Meier 1, Böhlke 1.
Strafwürfe: 2/3 (Paula Clasen scheitert) – 3/5.
Zeitstrafen: 4 (Carina Wolf, Marlena Meier, Pia Böhlke, Paula Clasen) – 3.
Spielfilm: 0:2, 3:2, 7:7, 9:9, 11:11 (30.), 15:16, 18:17, 18:20, 19:22, 21: 25, 22:27, 25:30 (60.).
Quelle: Die Harke; Keßler