Ein einziger gelungener Angriff fehlte den Handballerinnen der HSG Nienburg beim Auswärtsspiel in der Landesliga. Denkbar knapp mit 27:28 (12:14) unterlagen die Weserstädterinnen dem HV Barsinghausen und mussten damit die zweite Saisonniederlage hinnehmen.
Das Duell der beiden Teams aus dem Mittelfeld begann ausgeglichen. Bis zur zehnten Minute setzte sich keine der zwei Mannschaften deutlicher ab – mehrere erfolglose Angriffe der Nienburgerinnen wurden von ihrer Torfrau Melissa Kopf wiedergutgemacht, die gleich zwei Siebenmeter in der Anfangsphase entschärfte. Zwei Mal schafften es die Gastgeberinnen, sich mit zwei Toren etwas Luft zu verschaffen, doch immer fand die HSG-Formation von Trainer Ralf Grabisch passende Antworten und kam nach 4:6 auf 6:6 (15.) und nach 6:8 auf 10:10 zurück. In die Pause ging es dann dennoch mit dem Rückstand von 12:14.
Nach dem Seitenwechsel taten sich die Gäste einige Minuten lang etwas zu schwer, um das Kopf-an-Kopf-Rennen fortzusetzen. So gelang es den Barsinghäuserinnen, binnen zwei Minuten mit 16:12 davonzuziehen. Yvonne Hasenbeck & Co. zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt und bissen sich zurück in die Partie. Langsam robbten sie sich wieder an den HVB heran. Ein schneller Doppelpack von Johanna Block, die einmal mehr mit acht Treffern beste Nienburger Knipserin an diesem Nachmittag war, sowie ein Tor von Alexandra Reineking besorgten den erneuten Ausgleich nach 45 Minuten: 20:20.
21:21, 22:22 – es blieb weiterhin extrem spannend. Sieben Minuten vor Toreschluss befreite sich Barsinghausen erneut und stellte auf 26:23, doch bei diesem Spielverlauf war es noch bei Weitem keine Vorentscheidung. Und die Grabisch-Sieben bewies einmal mehr Charakter und gab sich vor allem nicht auf. Ein gehaltener Strafwurf durch Kopf sowie Treffer von Block, Hasenbeck und Sari Schröder ließen die Nienburgerinnen 78 Sekunden vor Schluss zum wiederholten Mal ausgleichen: 27:27.
Jedoch gelang es der HSG nicht, den folgenden Angriff der Barsinghäuserinnen zu stoppen; Mandy Mohrland netzte zum 28:27 ein. Trainer Grabisch nahm eine Auszeit, rüttelte seine Mädels noch einmal durch – aber es half nichts: Der letzte Versuch wurde nicht mit einem Tor belohnt, sodass die Punkte bei den Gastgeberinnen verblieben.
HSG Nienburg: Kopf 4 geh. 7m – Reineking 1, Block 8/4, Dehmel 1, Beermann 3, Reichert 3, Rickert 1, Hasenbeck 4, Abelmann, R. Beckedorf 1, T. Beckedorf, Borowski, Schröder 5/2.
Strafwürfe: 4/8 – 5/6 (Sari Schröder scheitert).
Zeitstrafen: –.
Spielfilm: 1:0, 2:2, 6:4, 8:6, 9:8, 11:11, 14:12 (30.), 16:13, 19:16, 20:20, 22:22, 26:23, 27:27, 28:27 (60.).
Quelle: Die Harke vom 08.11.2021; Keßler