Lasse Wetendorf und sein Team haben über die volle Spielzeit einen überzeugenden Auftritt hingelegt.Die Zuschauer in der Nienburger Meerbachhalle hätten denken können, sie hätten sich verirrt – anstelle eines Verbandsliga-Handballspiels fühlten sie sich eher wie auf dem Oktoberfest.
Bayerische Volksmusik dröhnte bei einigen der zahlreichen Tore der Nienburger Zweitvertretung gegen den MTV Rosdorf aus den Hallen-Boxen. Das lag einerseits am zielgerichteten Angriffsspiel des Gastgebers, andererseits an der löchrigen Gäste-Abwehr, die wie ein Schweizer Käse daherkam. Am Ende stand beim ersten Heimspiel der Saison ein vollkommen verdienter 34:22 (14:7)-Erfolg.
Zu Beginn der Partie gab es viele technische Fehler auf beiden Seiten; der Heim-Sieben fehlte es am Timing, in den richtigen Momenten das Tempo zu verschärfen. Zudem schlichen sich ungenaue Anspiele auf Kreisläufer Alexander Päßler ein. Nachdem der auffällige Namensvetter Alexander Hesslau den Torreigen einläutete, besorgte Lars Raschke die erste Nienburger Führung nach rund zehn Minuten. HSG-Keeper Ludwig Meierhans erwischte einen guten Tag, parierte insgesamt drei Siebenmeter und war im gesamten Spiel ein sicherer Rückhalt.
Die HSG-Reserve riss das Momentum an sich, verpasste es jedoch zunächst sich entscheidend abzusetzen. Mit laufender Spieldauer wurde Rechtsaußen Bjarne Niemeyer immer besser und selbstbewusster, steuerte am Ende sieben Treffer bei. „Aufgrund einer guten Abwehrleistung haben wir im ersten Durchgang nur sieben Gegentore schlucken müssen“, lobt HSG-Trainer Steven Schäfer seine Truppe. Mit der 14:7-Führung ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich beide Abwehrreihen schwach und es hagelte Tore hüben wie drüben. Erneut waren es die Hausherren, die den Abstand sukzessive ausbauten. Immer wieder suchten Taktgeber Nico Fiebiger und seine Mannen die auffälligen Hesslau und Niemeyer. Der Schlüssel zum Erfolg war unterm Strich das gezielte Nienburger Offensivspiel. Die HSG spielte häufig ihre Außen frei, die eins ums andere Mal kaltschnäuzig abschlossen. „Wir haben heute eine gute Partie gezeigt und unser Tempospiel 60 Minuten lang aufrecht erhalten, zudem richtig ordentlich und aggressiv verteidigt. Darauf können wir aufbauen. Ich bin mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden“, freut sich ein glücklicher Coach Schäfer.
HSG Nienburg II: Meierhans 3 geh. 7m., Rosinski – Fiebiger 7/3, Kühlcke 1, Hesslau 7, Dehmel 1, Wetendorf 3, Kaatze, Raschke 5, Hildebrandt 1, Päßler 2, Niemeyer 7.
Strafwürfe: 3/4 (Nico Fiebiger scheitert) – 2/5.
Zeitstrafen: 3 (Nico Fiebiger, Alexander Hesslau, Alexander Päßler) – 7.
Spielfilm: 0:1, 2:2, 4:2, 7:6, 14:6 (30.), 16:9, 22:12, 26:15, 30:16, 32:18, 34:22 (60.).
Zuschauer: 60.
Quelle: Die Harke vom 12.10.2020; Syam Vogt