Nico Fiebiger und Co. fehlte in Altencelle die Leidenschaft. Der so sehr herbeigesehnte zweite Saisonsieg blieb aus. Mit 25:30 (14:13) unterlag die HSG Nienburg II beim SV Altencelle und bleibt damit trauriges Schlusslicht der Handball-Verbandsliga. Und das, obwohl der Gegner am Sonntagnachmittag durchaus schlagbar war.
Die Nienburger kamen gut in die Begegnung. Nico Fiebiger brachte seine Farben mit 1:0 und 2:1 in Front, Marcel Menze stellte gar auf 4:2. Die Abwehr der HSG machte es Altencelle schwer, sodass gar eine zwischenzeitliche 5:3-Führung heraussprang. Doch diese guten ersten fünf Minuten erwiderten die Gastgeber mit einer deutlichen Leistungssteigerung – blitzschnell stand es 5:5 (8.), Justus Krumwiede besorgte seinen Cellern mit dem 8:6 erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung.
Aber auch die Jungs von HSG-Coach Steven Schäfer besannen sich schnell wieder ihrer Fähigkeiten und gestalteten die Partie ausgeglichener. Keeper Ludwig Meierhans glich nach 21 Minuten erneut aus – 10:10. Er nutzte es aus, dass die Hausherren in Unterzahl agieren mussten und für ihren Schlussmann einen weiteren Feldspieler aufs Parkett geschickt hatten.
Dank drei Treffern in Serie von Bjarne Niemeyer, Fiebiger und Johannes Hain schlug das Pendel auf einmal wieder pro HSG aus, mit einem knappe 14:13 für die Weserstädter ging es in die Pause. „Wir könnten eigentlich schon deutlicher führen, wenn unsere Torquote besser gewesen wäre“, stellte Coach Schäfer zu diesem Zeitpunkt fest.
Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Daniel Mummert erhöhte auf 15:13, Altencelle glich in der 38. Minute wiederum zum 17:17 aus und nutzte damit die Unterzahl der Nienburger, die zu diesem Zeitpunkt ohne Menze auskommen mussten. Kaum war der Kreisläufer jedoch zurück, wurde auch Fiebiger für 120 Sekunden auf die Bank geschickt, kurz darauf traf es auch Jannis Block.
Ein derber Nackenschlag für die Schäfer-Sieben, die den SVA leichtes Spiel gewährte. Keeper Meierhans machte mit einem gehaltenen Siebenmeter das Beste aus der Situation – „nur“ 18:20 nach diesem Strafenhagel.
In der 45. Minute netzte Niemeyer zum 19:21 ein – es sollte für über acht Minuten der einzige Nienburger Treffer bleiben. Viele Fehler im Abspiel, Fehlwürfe und große Lücken in der Abwehr taten sich auf. Fünf Tore der Altenceller später erlöste erneut Niemeyer seine Farben, doch da war beim Stand von 20:26 die Partie bereits nahezu verloren (53.). Der SVA ließ nichts mehr anbrennen und gewann schließlich mit 30:25.
„Mir fehlte heute insgesamt etwas Leidenschaft, die Emotion. Wir waren lange dran und haben gut dagegengehalten. Da wäre definitiv mehr drin gewesen“, zog Schäfer nach Abpfiff Bilanz. Die Niederlage der HSG-Erstvertretung vom Vortag sei kein Grund dafür gewesen, meinte der Coach. „Dann hätten wir ja gar nicht antreten brauchen. Fest steht, wenn wir solche Partien verlieren, dürfte es mit dem Klassenerhalt sehr schwer werden.“
HSG Nienburg II: Meierhans 1/2 geh. 7m, Rosinski – Fiebiger 5, Schwermann-Jäger 1, Süchting 1, Block 1, Mummert 2, Menze 1, Hain 5/1, Prelle, Päßler, Niemeyer 8/1.
Strafwürfe: 4/6 – 2/5 (Johannes Hain 1, Bjarne Niemeyer 2).
Zeitstrafen: 5 – 3 (Nico Fiebiger, Jannis Block, Marcel Menze).
Spielfilm: 1:1, 6:6, 10:10, 13:14 (30.), 17:17, 21:19, 26:19, 30:23, 30:25 (60.).
Quelle: Die Harke vom 28.02.2022; Keßler