Julia Garbe und Co. erwarten Schwerstarbeit. Der TuS Jahn Hollenstedt ist gut in die Saison gekommen und schlug den hoch gehandelten VfL Stade. Dieses geschichtsträchtige Ereignis hätte mehr Zuschauer verdient. Die Handballerinnen der HSG Nienburg bestreiten am Samstag um 17 Uhr ihr allererstes Heimspiel in der Oberliga, in die Meerbachhalle dürfen coronabedingt maximal 86 Zuschauer – unter normalen Umständen wären es mit Sicherheit ein Vielfaches mehr. Zu Gast wird der TuS Jahn Hollenstedt sein und mit ihm eins der Topteams der Liga.
Der Einstand in die neue Saison ging für den Aufsteiger von der Weser zunächst in die Hose: Vergangene Woche unterlagen die Mädels vom Trainergespann Christian Koop und Michael Ender mit 23:31 dem MTV Tostedt. Koop erzählt: „Wir haben uns im Nachgang sehr kritisch mit der Partie auseinandergesetzt. Viele Dinge, die wir in den Testspielen deutlich besser gemacht haben, sogar gegen höherklassige Mannschaften, klappten plötzlich nicht mehr.“
Besonders das Rückzugsverhalten sei ein entscheidender Faktor gewesen, führt der Coach aus, alleine zwölf Gegentreffer erfolgten aus Tempogegenstößen der Tostedterinnen. „Das darf uns in der Oberliga nicht passieren. Sobald im Angriff der Ball aufs Tor fliegt, muss der Rückwärtsgang eingeleitet werden – und da hilft auch kein Joggen, da muss gesprintet werden. In der Landesliga konnten wir das auf Sparflamme machen und haben trotzdem gewonnen. In diesen Situationen müssen wir einfach den Kopf einschalten“, mahnt Koop.
Der kommende Gegner gehört einer stattlichen Gewichtsklasse an. Der Jahn beendete die vergangene Oberliga-Spielzeit auf Rang vier, gewann zwölf der 20 Begegnungen. Besonders Sandra Nickel (139 Tore) und Meike Wietzer (99) sorgten für dieses gute Resultat, ebenso wie Laura Nickel oder auch Leonie Ulinski (beide 86). Carla Clasen & Co. sollten also intensiv darum bemüht sein, den TuS so früh wie möglich am Abschluss zu hindern.
Eine weitere Warnung dürfte auch das Auftaktspiel der Hollenstedterinnen sein, die sich mit 31:27 gegen den letztjährigen Vizemeister VfL Stade durchsetzten. Koop: „Beide Teams sind Anwärter auf die Meisterschaft, das war bereits ein erstes Topspiel. Die Aufgabe wird natürlich schwer, aber wir gehen sie hoch motiviert an und wollen daheim unbedingt gewinnen.
Die Mädels haben aus dem Tostedt-Spiel einiges mitgenommen und werden die Vorgaben mit Sicherheit Samstag besser umsetzen. Wenn ihnen das gelingt, dann rechne ich uns gute Chancen auf Punkte aus.“
Quelle: Die Harke vom 09.10.2020; Keßler