Steven Schäfer guckt skeptisch in die nächsten Wochen. Einerseits bezweifelt der Coach die Vorgehensweise des Verbands. Andererseits steht er und sein Team vor einer schwierigen Aufgabe in AndertenEs kann für die Verbandsliga-Handballer der HSG Nienburg II im neuen Jahr aus punktetechnischer Sicht nur besser laufen. Das Team von Coach Steven Schäfer steht derweil mit null Zählern abgeschlagen am Tabellenende; hat zum rettenden Ufer bereits sechs Punkte Rückstand. Jetzt wartet nach der coronabedingt verlängerten Winterpause gleich ein echtes Brett auf die Nienburger. Sie werden am Sonntag um 16 den TSV Anderten II herausfordern und versuchen, in dessen Halle die Aufholjagd zu starten.
Ein anspruchsvolles Unterfangen erwartet Lars Raschke & Co. im Raum Hannover. Die Gastgeber gewannen bislang alle ihre Heimspiele, weisen einen großen und ausgeglichenen Kader auf und sind daher schwierig einzuschätzen. Einen Knipser gibt es nicht, vielmehr eine Handvoll Akteure mit 20 oder mehr Ligatreffern. Die schwächste Defensive der Liga steht auf der anderen Seite und lechzt nach dem so herbeigesehnten Erfolgserlebnis.
Auf der faulen Haut lagen die Weserstädter auch zwischen den Tagen nicht, bis auf die Woche vor dem Weihnachtsfest wurde, wenn auch mit ausbaufähiger Trainingsbeteiligung, durchgeackert. „Wir haben Bock. Diese Woche waren wir wieder mehr Leute beim Training, man merkt, dass es auf ein Pflichtspiel zugeht“, verrät Schäfer im HARKE-Gespräch. Die Kreisstädter wollen an ihre Leistungen aus dem November anknüpfen, dort lieferte die Schäfer-Sieben gute Partien ab, konnte sich am Ende aber nicht mit etwas Zählbarem belohnen. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, das ist uns bewusst, aber mit einem Sieg kommt das Selbstvertrauen. Das muss man sich hart erarbeiten, das kommt nicht von alleine.“
Dem erfahrenen Übungsleiter wird Youngster Leon Schwermann-Jäger nicht zur Verfügung stehen, er wird für die A-Jugend auflaufen. Zudem bleibt Jannes Süchting aufgrund eines Quarantänefalls zu Hause.
Der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) hat kurzfristig beschlossen, dass der Spielbetrieb ab sofort unter einer verschärften „2G-plus-Regelung“ erfolgt. Diese gilt auch für Spieler und Offizielle, die eine Auffrischungsimpfung („Booster“) erhalten haben. „Es wird für uns ein enormer Mehraufwand werden. Am Sonntag müssen wir für einen Test zuerst nach Nienburg fahren. Der HVN will die Situation von Woche zu Woche beobachten und neu beurteilen. Ich bin der Meinung, man hätte die Pause, wie es auch in anderen Verbänden der Fall ist, noch etwas verlängern sollen“, sieht Schäfer den Spielbetrieb durchaus kritisch.
Quelle: Die Harke vom 14.01.2021; Vogt